DiSEqC

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DiSEqC – Digital Satellite Equipment Control – wurde durch den Satellitenbetreiber Eutelsat als offener Standard eingeführt. Er ermöglicht es Receivern, Elemente der Außenanlage wie LNBs, Multischalter und Rotoren zu steuern. In den meisten Fällen wird DiSEqC für die Umschaltung zwischen Satellitenpositionen verwendet. Es gibt verschiedene DiSEqC-Level. TransEdit unterstützt DiSEqC bis einschließlich Level 1.2 (d.h. bis zu 64 Satellitenpositionen und Schüsseln mit Drehmotor), sofern das DVB-S-Gerät und der Treiber das Senden solcher Kommandos erlauben.

Allgemeine Anmerkungen[Bearbeiten]

In manchen Fällen funktioniert DiSEqC nicht wie erwartet. Dafür gibt es verschiedene Gründe:

  • Microsoft hat es versäumt, eine klare und einheitliche Methode für das Senden von DiSEqC-Kommandos im BDA-Standard (Broadcast Driver Architecture) festzulegen. Deshalb verwendet jeder Hersteller von DVB-S-Geräten eine andere Methode, oder mit anderen Worten, DiSEqC muss in Anwendungen herstellerspezifisch implementiert werden. Manche Hersteller bieten nur eine sehr kümmerliche Dokumentation ihres DiSEqC-Interface, manche überhaupt keine. Oft genug sind Benutzerrückmeldungen, Versuch und Irrtum die einzigen Mittel, um resultierende Probleme zu lösen. Der DVBViewer und TransEdit können DiSEqC für ein bestimmtes DVB-S-Gerät nur unterstützen, wenn das Interface ausreichend bekannt ist.
  • Das Interface mancher Hersteller ist auf DiSEqC 1.0 beschränkt (Pos/Opt-Kommandos). In diesem Fall können der DVBViewer und TransEdit keine kaskadierten Schalter (DiSEqC 1.1) oder Drehmotoren unterstützen.
  • Es gibt Geräte (speziell TechniSat SkyStar2), die ein DiSEqC 1.2-Interface bieten, aber der Treiber blockiert die entsprechenden Befehle, um Schäden durch eine zu hohe Stromaufnahme von Drehmotoren zu verhindern.
  • DVB-S-Geräte müssen in einem PC die Versorgungsspannung für LNBs, Multischalter und Drehmotoren aus den Spannungen erzeugen, die in einem PC verfügbar sind. Sie sind deshalb nicht so leistungsfähig wie Receiver mit einem speziell dafür ausgelegten Netzteil. Zusätzlich ist es in einem PC schwieriger, ein exaktes DiSEqC-Timing zu erreichen. Deshalb führt mitunter ein Receiver Schaltvorgänge problemlos aus, eine am selben Antennenkabel angeschlossene DVB-S-Karte jedoch nicht – es kann im Einzelfall vom Typ des DVB-S-Gerätes, dem Treiber und der Toleranz der Schaltelemente abhängen.

Die Situation wird zusätzlich dadurch kompliziert, dass Hersteller Geräte anderer Hersteller unter eigenem Namen vertreiben, mitunter mit modifiziertem Treiber. Wenn Sie sich nicht sicher sind, inwieweit Ihr Gerät DiSEqC unterstützt, oder welches Gerät für Ihre Zwecke geeignet ist, suchen Sie im DVBViewer Forum nach Informationen oder fragen Sie andere Anwender nach ihren Erfahrungen. Oft wissen nicht mal die DVBViewer-Entwickler, ob es funktioniert, da es unmöglich ist, alle verfügbaren Geräte unter allen Bedingungen zu testen.

DiSEqC-Auswahl[Bearbeiten]

Im Senderlisten Editor und bei Sendersuchlauf können im DVBViewer die DiSEqC Einstellungen getroffen werden.

In dem Dropdown-Liste gibt es da folgende Einstellmöglichkeiten:

None[Bearbeiten]

Wenn Sie für DiSEqC None/keine einstellen, senden der DVBViewer überhaupt keine DiSEqC-Kommandos – die geeignete Einstellung, wenn Sie nur eine einzige Satellitenposition empfangen und kein Schaltelement der Außenanlage DiSEqC-Kommandos benötigt, also z.B. wenn Ihr DVB-S-Gerät direkt an einen Single- oder Twin-LNB angeschlossen ist. Andere DiSEqC-Einstellungen bleiben in diesem Fall ohne Wirkung, abgesehen davon, dass sie die Senderumschaltung und einen Suchlauf etwas verlangsamen.

Simple A/B[Bearbeiten]

Diese Einstellungen sind für einfache Umschalter zwischen zwei Satellitenpositionen geeignet, die keinen DiSEqC-Microcontroller enthalten, sondern nur auf analoge Toneburst-Signale reagieren („Mini-DiSEqC“). Solche Schalter sind veraltet, werden nur noch selten benutzt und von DVB-S-Karten-Herstellern unzureichend unterstützt, so dass ein Funktionieren nicht garantiert ist. Verwenden Sie nur Simple A/B, wenn Ihr DVB-S-Gerät an einem solchen Toneburst-Schalter angeschlossen ist.

In den meisten fällen wird PosA/OptA...PosB/OptB das richtige sein. Simple A/B bitte nur verwenden wenn man es wirklich braucht!

PosA/OptA...PosB/OptB[Bearbeiten]

Diese Einstellungen (auch Input 1...4 genannt) entsprechen den üblichen DiSEqC 1.0-Kommandos für das Umschalten zwischen maximal 4 Satellitenpositionen. Probieren Sie sie zuerst, eine nach der anderen, falls Sie nicht wissen, welche Einstellung die richtige ist. Klicken Sie nach der Auswahl im Senderlisten Editor auf Übernehmen oder starten Sie einen Suchlauf.

Häufige Belegung[Bearbeiten]

LNB 1 DiSEqC 0/0 (0) Position=0 - Option=0 = PosAOptA (in der Regel Astra)

LNB 2 DiSEqC 1/0 (1) Position=1 - Option=0 = PosBOptA (in der Regel Hotbird)

LNB 3 DiSEqC 0/1 (2) Position=0 - Option=1 = PosAOptB

LNB 4 DiSEqC 1/1 (3) Position=1 - Option=1 = PosBOptB

Preset Position[Bearbeiten]

Preset Position (voreingestellte Position, auch „Go to Satellite Position nn“ genannt) wird für motorgesteuerte Schüsseln verwendet. Das entsprechende DiSEqC-Kommando fährt den Motor in eine bestimmte Position, die entweder herstellerseits oder vom Benutzer in der TransEdit Positioner-Konsole mit dem „Store Preset“-Kommando in der Motor-Einheit gespeichert wurde. Jeder Position ist eine Nummer im Bereich von 0 bis 255 zugeordnet, wobei 0 für die Referenzposition reserviert ist (üblicherweise exakt Süden). Nach der Auswahl von „Preset Position“ erscheint ein Eingabefeld, in dem Sie die Nummer der gewünschten Position festlegen.

Angular Pos.[Bearbeiten]

Angular Position (Winkel-Position, auch bekannt als USALS, Universal Satellite Automatic Location System) ist eine bequemere Methode, um den Motor zu einer bestimmten Satellitenposition zu drehen, unter der Voraussetzung, dass die Motor-Einheit dies unterstützt. „Angular Position“ erspart es, jede einzelne Satellitenposition zu suchen und zu speichern. Empfehlenswert sind die Drehmotoren des italienischen Herstellers STAB, dem Entwickler dieses Systems. Die Einstellung veranlasst den DVBViewer, den Motorwinkel aus der Orbitalposition des Satelliten und der geographischen Breite/Länge des Standortes zu berechnen und das Ergebnis als DiSEqC-Kommando an die Motor-Einheit zu senden. „Angular Position“ erfordert eine korrekte Orbitalposition (wenn beim Sendersuchlauf eine Transponderliste gewählt ist wird die Orbitalposition durch diese festgelegt) sowie die einmalige Eingabe der geographischen Breite (Latitude) und Länge (Longitude) Ihres Standortes im Popup-Fenster das bei der ersten Auswahl dieses Menüpunkts erscheint und sonst über den Standort Knopf aufgerufen werden kann.

Extended[Bearbeiten]

Bei der Auswahl dieser Option erscheint eine Bearbeiten-Schaltfläche über die der DiSEqC Editor aufgerufen werden kann. „Extended“ ist der Experten-Modus, der benutzerdefinierte DiSEqC-Kommandosequenzen ermöglicht.

DiSEqC Editor[Bearbeiten]

DiSEqC Editor.png

Der DiSEqC-Editor ermöglicht es, eine Folge von DiSEqC-Kommandos einzugeben. Dies ist bei kaskadierten Elementen erforderlich (z.B. bei einem Drehmotor hinter einem Multischalter), die mehr als ein DiSEqC-Kommando pro Satellitenposition brauchen. Zusätzlich können Sie den DiSEqC-Editor für ein Feintuning der oben aufgelisteten Einzelbefehle verwenden, indem Sie Verzögerungen (Delay) ergänzen oder TransEdit den Befehl wiederholt senden lassen, was hilfreich sein kann, wenn die Kommunikation zwischen dem DVB-S-Gerät und einem Schalter nicht zuverlässig funktioniert.

Der DiSEqC Editor steht nur bei der DiSEqC Einstellung Extended zur verfügung.

Eine DiSEqC-Sequenz ist eine Folge von Kommandos. Das Hinzufügen eines Befehls beginnt mit der Auswahl des Empfängers („Address“), gefolgt von der Auswahl des Kommandos („Command“) und Eingabe eines Datenwertes. Im DiSEqC-Editor stehen folgende Adressen und Kommandos zur Auswahl:

Internal[Bearbeiten]

Der DVBViewer führt das Kommando selbst aus, anstatt es an externe Hardware zu senden. Der einzige Befehl in dieser Kategorie ist

Delay[Bearbeiten]

Veranlasst den DVBViewer, x Millisekunden zu warten, bevor das Programm das nächste Kommando ausführt oder den Tuning-Prozess fortsetzt. Eine Verzögerung kann bei kaskadierten DiSEqC-Elementen erforderlich sein. Wenn z.B. ein Kommando Input 1 eines Schalters vom Typ „Uncommited“ wählt, und dieser Eingang an einen weiteren Schalter vom Typ „Committed“ angeschlossen ist (siehe unten), wird der zweite Schalter eventuell etwas Zeit brauchen, bis er betriebsbereit ist und den nachfolgenden an ihn gerichteten Befehl empfangen kann. Außerdem können Verzögerungen helfen, DiSEqC-Probleme mit bestimmten Geräten oder Schaltern zu lösen, die eine Pause zwischen dem DiSEqC-Kommando und dem nachfolgenden Tunen benötigen.

Der DVBViewer legt normalerweise nach dem Senden der oben beschriebenen Pos/Opt, Preset Position oder Angular Position-Kommandos selbsttätig eine Pause von 100 ms ein, um die Ausführung zuverlässiger zu gestalten. Um maximale Flexibilität zu bieten, ergänzt der DVBViewer jedoch keine Verzögerung, wenn das Kommando Teil einer im Editor definierten Sequenz ist, sondern überlässt es Ihnen, Pausen manuell festzulegen.

Switch (Schalter)[Bearbeiten]

Ein Schalter wählt üblicherweise einen von zwei oder mehr LNBs und verbindet ihn mit dem DVB-S-Empfänger. Die folgenden Kommandos stehen für Schalter zur Verfügung:

Committed [Unchanged][Bearbeiten]

Schalter vom Typ „Committed“ sind die gebräuchlichsten. Sie bieten 4 Eingänge für 4 LNBs bzw. Satellitenpositionen, die PosA/OptA, PosB/OptA... genannt werden – Sie kennen sie bereits. Es gibt jedoch einen Unterschied zu den im Hauptfenster einstellbaren Kommandos. Der Typ „Unchanged“ (unverändert) wird von TransEdit nicht aktualisiert.

Committed {Updated}[Bearbeiten]

Neben zwei Bits für Pos/Opt A/B enthält ein Befehl für einen Committed Switch zwei weitere Bits für die Auswahl der vertikalen/horizontalen Polarisation und des niedrigen/hohen Frequenzbandes (Low/High Band). Das Setzen dieser Bits ist mitunter bei Gemeinschaftsanlagen mit Quattro-LNBs erforderlich, die 4 separate Ausgänge für low/vertikal, low/horizontal, high/vertikal und high/horizontal haben. Der DVBViewer aktualisieren diese Bits im Kommando „Committed {Updated}“ entsprechend dem Transponder und senden den Befehl jedes Mal wenn sich die Polarisation oder das Frequenzband ändern. Die im Hauptfenster einstellbaren Pos/Opt-Kommandos gehören zu dem Typ „Updated“, weil sie unter allen Umständen funktionieren sollen. In vielen Fällen ist dies jedoch eine Zeitverschwendung, die die Senderumschaltung etwas verlangsamt, weil bereits die Ausgangsspannung (13/18V) und das 22 khz-Signal ausreichen, um zwischen H/V und High/Low umzuschalten.

Sie können deshalb probeweise die im Hauptfenster wählbaren (aktualisierten) Pos/Opt-Kommandos ersetzen, indem Sie auf „Extended“ umschalten und im DiSEqC-Editor die entsprechenden Befehle vom Typ „Committed [Unchanged]“ einfügen, um das Scannen und die Senderumschaltung zu beschleunigen. Zusätzlich ist es einen Versuch wert, dabei die standardmäßige Verzögerung von 100 ms hinter dem Befehl wegzulassen – testen Sie, ob es bei Ihnen funktioniert.

Uncommitted[Bearbeiten]

Der Typ „Uncommitted“ ist zwingend bei Installationen mit kaskadierten Schaltern erforderlich – üblicherweise ist dabei der Receiver an den „Uncommited Switch“ angeschlossen, und dieser wiederum an einen oder mehrere Schalter vom Typ „Committed“. Sie brauchen die Bedeutung von „Committed“ und „Uncommited“ in diesem Zusammenhang nicht verstehen (kaum jemand tut es). Behalten Sie nur im Kopf, dass in diesem Fall zwei verschiedene Art Schalter notwendig sind, so dass durch die verschiedenen Kommandos der jeweils richtige Schalter angesprochen wird. Das erste Kommando einer entsprechenden DiSEqC-Sequenz wird üblicherweise den Eingang des Uncommitted Switch (einen von 16) wählen, und – nach einer angemessenen Verzögerung – das zweite Kommando den Eingang des Commited Switch (einen von 4), was maximal 16 x 4 = 64 wählbare LNBs bzw. Satellitenpositionen ergibt.

Positioner[Bearbeiten]

Die folgenden Kommandos sind für einen Drehmotor bestimmt:

Preset Position[Bearbeiten]

Fährt den Motor an eine zuvor in TransEdit in der Positioner-Konsole gespeicherte Position, die einer Nummer im Bereich von 0 bis 255 zugeordnet ist. Entspricht dem im Hauptfenster einstellbaren Kommando „Preset Position“ (siehe oben), aber kann hier als Teil einer DiSEqC-Sequenz verwendet werden, z.B. wenn der Drehmotor an einen Schalter angeschlossen ist oder die auf den Befehl folgende 100 ms Standard-Verzögerung nicht passt.

Angular Position[Bearbeiten]

Veranlasst TransEdit, den Motor-Winkel zu berechnen und das Resultat als DiSEqC-Befehl an die Drehmotor-Einheit zu senden. Entspricht dem im Hauptfenster einstellbaren Kommando „Angular Position“ (siehe oben), aber kann hier als Teil einer DiSEqC-Sequenz verwendet werden. Bitte beachten: Dieser Befehl erfordert die Eingabe der geographischen Breite (Latitude) und Länge (Longitude) des Standorts über den Knopf Standort im Senderlisteneditor.

Die eingegebenen DiSEqC-Kommandos werden in der Kommando-Liste („Command List“) gesammelt, die die DiSEqC-Sequenz repräsentiert. Die folgenden Editor-Befehle beziehen sich auf den selektierten Eintrag bzw. die selektierten Einträge. Halten Sie für eine Mehrfachauswahl die Strg- oder Umschalttaste gedrückt, während Sie Einträge in der Liste anklicken.

Ändern[Bearbeiten]

Ändert den selektierten Eintrag in der Liste entsprechend dem eingegebenen DiSEqC-Kommando.

Hinzufügen[Bearbeiten]

Fügt das DiSEqC-Kommando an der selektierten Position hinzu. Das letzte Listenelement ist immer leer. Selektieren Sie es, um ein Kommando an die Liste anzuhängen.

Ausschneiden[Bearbeiten]

Löscht die selektierten Einträge aus der Liste und verschiebt sie in die interne TransEdit-Ablage. Gleichzeitig werden sie als Text in der Windows-Ablage gespeichert.

Kopieren[Bearbeiten]

Kopiert die selektierten Kommandos in die interne TransEdit-Ablage, ohne sie zu löschen. Gleichzeitig werden sie als Text in der Windows-Ablage gespeichert.

Einfügen[Bearbeiten]

Fügt die Kommandos aus der internen TransEdit-Ablage an der selektierten Position ein.

Copy und Paste sind nützlich, wenn Sie eine größere Anzahl ähnlicher Kommandosequenzen für verschiedene Satellitenpositionen eingeben möchten. Das Kontext-Menü, dass nach einem Rechtsklick auf die Liste erscheint, enthält die zusätzlichen Editor-Befehle alles auswählen und löschen.